VARDOE – eine Stadt im Niedergang


Im 13. Jahrhundert gegründet, entwickelte sich diese Stadt zum Zentrum des Handels mit den POMOREN, wie die Bewohner des weißrussischen Meeres genannt werden. Mit der russischen Revolution kam der Handel in kürzester Zeit komplett zum Erliegen, mit dem (vorläufigen) Ende des Kalten Krieges wurden die NATO-Streitkräfte reduziert, und die Wirtschaftskrise 2009 machten großen Teilen der Fischereiindustrie den Garaus.

Die Folge: Viele Häuser und Geschäfte stehen leer, vergammeln und stürzen zusammen. Insgesamt ein trauriges Stadtbild!

stillgelegte Fischfabrik

Nun versuchen die verbliebenen 1.900 Einwohner zusammen mit Künstlerinitiativen die Stadt wiederzubeleben: seit 2012 gab es schon mehrere internationale Streetart-Festivals:

2011 wurde nach den Plänen des Schweizer Architekten Peter Zumthor und der Bildhauerin Louise Bourgeois ein Mahnmal zur Erinnerung an ein dunkles Kapitel in Vardoe errichtet: Im 17. Jahrhundert wurden hier 91 Menschen wegen des Vorwurfs der Hexerei lebendig verbrannt!

symbolisierter Scheiterhaufen
jeweils eine Texttafel für jedes der 91 Opfer

Zudem wurden die großen NATO-Radaranlagen mit dem Namen GLOBUS zum Teil umgewidmet und beobachten Weltraummüll in der Erdumlaufbahn. Außerdem sind sie Teil des Raketen-Frühwarnsystems der USA.

Es bleibt spannend, wie sich VARDOE in der Zukunft entwickelt.