
Heute haben wir mit einer alten Minenbahn einen Ausflug entlang des RÍO TINTO und der Jahrtausende-alten Minen gemacht.
Was wir zu sehen bekamen, war faszinierend schön, aber auch gruselig. Kilometer lange Terrassen vom Tagebau, Abraumhalden in allen Farbtönen, und dazwischen der giftig-rote Fluss:



Man fühlt sich stellenweise auf den MARS versetzt, – so skurril wirkt die Landschaft. Und tatsächlich besitzt die NASA hier ein Testgelände, wo sie jeden ihrer Rover testet und für bemannte Missionen trainieren lässt:

Und nun zum „Star“ und zum Namensgeber der ganzen Region: der RÍO TINTO („roter Fluss“):

Zunächst einmal seine Eigenschaften:
- extrem sauer: pH-Wert 2
- extrem hohe Belastung an Schwermetallen (und das bereits an der Quelle!)
- kein biologisches Leben, außer: „extremophile“ Bakterien und Algen
- rote Farbe durch gelöstes Eisen

Wieviel der Giftigkeit durch Menschen und wieviel durch die Natur selbst entstanden ist, darüber streiten sich die Wissenschaftler bis heute: es gibt die Meinung, die Natur selbst habe diese lebensfeindliche Konstellation aus extremer Übersäuerung und Schmermetall-Belastung hervorgerufen. Es gibt historische Berichte, dass der Fluss schon vor 5.000 Jahren kein Leben geführt habe!
Andere Wissenschaftler meinen, dass mit dem Beginn des Bergbaus vor 5.000 Jahren durch das Zusammentreffen verschiedener Mineralien und Sauerstoff ein ungewöhnlicher chemischer Prozess in Gang gekommen sei.
Und nun zur spannenden Frage, warum dieses Gebiet für die Astrobiologie und die MARS-Forschung so interessant geworden ist:
Die extremen Verhältnisse im und am RÍO TINTO ähneln Befunden, die verschiedene Missionen auf dem MARS nachweisen konnten!
Besonders die Bakterien, die ohne Sauerstoff von Eisensulfiten im Fluss leben, könnten auch auf dem MARS mit seinen sauren Wasservorkommen eine Rolle gespielt haben (oder in Zukunft haben?)
Auch seltene Mineralien (siehe gestern), die es im RÍO TINTO gibt, konnten zuletzt auf dem MARS nachgewiesen werden.
SPANNEND!!!
